Turniere anderer Vereine
19.07.2011 +++ Adalbert Wulf beim Seniorenturnier in Bad Bevensen
Adalbert Wulf beim
Seniorenturnier in Bad Bevensen
Diesmal nicht so erfolgreich, aber
vergnüglich war es allemal
Inzwischen sollte es sich herumgesprochen
haben, dass Wulf es noch "einmal wissen will", sprich, sich
intensiver in das Schachspiel hereinhängt, um zu
schauen, was so nach ein- bis anderhalb Jahren noch bei einem Oldie
so möglich ist. Also fuhr er mit Optimismus vom
4. - 14. 7. nach Bad Bevensen in der Lüneburger Heide. Unter 200 Teilnehmer startete
er als Nr. 83. Doch statt aufwärts sollte es um 24 DWZ-Punkte abwärts
gehen.
Nach dem Pflichtsieg in Runde 1 folgte eine
deutliche Niederlage gegen einen 1968-iger. Entscheidend für den Turnierverlauf wurde die 3. Runde, als ich
mich von einem 1500 provozieren liess, weil er mir bei ganz vollem
Brett im zwölften Zug remis anbot. Der Ärger
führte zu verissenem Spiel und geradewegs in eine Niederlage. In
Runde 4 folgte ein ähnliches Kaliber. In besserer
Stellung sah ich ein drohendes Figurenopfer, vergass es 2 - 3 Züge später, und ließ daduch ein Dauerschach
zu.
Erst die 6. Runde brachte einen Sieg.
Der ( sehr nette ) Gegner spielte 1. d4 und bot remis an. Ich antwortete, ebenso nett, dass ich dieses Angebot als
nicht seriös betrachtete und daher auch nicht auf dem
Formular kennzeichnen würde.
Man
merke: Er ist doch noch lernfähig; siehe dazu Runde drei!
In Runde 7 "verlor" ich zunächst einen
Springer, um dann doch zu gewinnen. Und das kam so: Mein Gegenüber
war eine Dame mit DWZ 1600. Im 28. Zug gewinne
ich als Weißer einen Bauern auf d6, weil der gegnerische Turm auf e7 stand, stehe auf und hole mir einen
Kaffee. Als ich zurückkomme, läuft die gegnerische Uhr, und ich antworte auf die Frage: "Wer ist eigentlich dran?" nach
einem flüchtigem Blick auf´ Brett "Sie". Die Dame schaut, schaut noch einmal und meint dann: "Na, dann nehme ich
den Springer weg." Ein Riesenschreck durchfuhr mich, und ich zog a´tempo meine bedrohte Dame zur Seite. Erst danach fing ich an zu überprüfen,
ob ich mich beim Bauerngewinn so geirrt hatte und
stellte fest, dass meine Gegnerin 28. Te7 - d7 gespielt und nur nicht ihre Uhr
gedrückt hatte.
Ohne viel Diskussion
erhielt Weiß den Springer zurück und gewann im Endspiel.
Die beste Leistung, im doppelten Sinne,
folgte in Runde 8. Der Gegner wartete mit DWZ 1904 auf. In einem
Königs-Inder mit f3 von Weiß wählte ich als Antwort
das nicht so korrekte c6 nebst Dc7 mit späterem e5, da ich in der Database gesehen hatte, dass er eine
entsprechende Partie verloren hatte. Doch dann bekam ich einen
heftigen Allergieschock mit starkem Jucken und
Quaddeln am ganzen Körper, zum Glück nicht im Gesicht, war nahe dran, aufzugeben, spielt weiter, bot ein
Bauernopfer auf f4 an und verband dies mit einem
Remisangebot, das er aber ablehnte. Doch als ich wenig später
statt einen Bauern sofort zurückzuschlagen erst meine
Dame besser positionierte, bekam er Zweifel und bot von sich
aus remis an. Fritz 11 bewertet die Stellung mit 0,1.
Am letzten Tag ging ich gegen einen 1900er
ziemlich erbärmlich ein. Da ich keine Tabletten mit hatte, war ich
entweder tatsächlich noch sehr angeschlagen,
oder es spielte sich nur im Kopf ab; denn ich rechnete mir von
Anbeginn keine großen Chancen aus, obwohl mein
Gegner ein prima Kumpel ist, gegen den ich bei anderne
Turnieren nachmittags schon mehrfach mit guten
Erfolg geblitzt hatte.
Schachliches Können ist, vor allem beim
Seniorenschach, das eine; ebenso wichtig sind Fitneß und die
mentale Stärke. In allen drei Bereichen versuche ich
mich zu verbessern, wohl wissend, dass besonders das erstere mit zunehmendem Alter schwerer wird. - Über
meine Zielsetzungen zu sprechen, gehört mit zum Programm. -
Und Christian: Zielkorrektur ist bereits vor
diesem Turnier vorgenommen worden. Wie man sieht, nicht zu unrecht.
Adalbert Wulf
zurück